Das Blog — ein Medium von gestern? Diese Frage stellt Meike Leopold in der #Liveloveblog #Blogparade. Ich sage: Nein! Denn Bloggen sorgt für gutes Karma und gutes Business. Deshalb bleibt ein Blog ein unverzichtbarer Standard zeitgemäßer Kommunikation. Ich persönlich verdanke meinem Blog ein großes Maß an Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit und Vertrauen in meinem Netzwerk. Als ich mich neu erfinden wollte, bildete mein Blog die Grundlage für den Turnaround meines Geschäfts im Jahr 2012. Was mich antreibt und welche Zukunft ich für das Bloggen sehe:
1. Warum blogge ich?
Ganz einfach: Weil ich will. Weil ich‘s kann. Und weil sich so viel Gutes daraus ergeben hat.
Mein Blog ist mein Schaufenster, in dem ich Kompetenzen und die Resultate meiner Arbeit zeigen kann. Als Kommunikationsfachfrau, die noch dazu das Schreiben liebt und Schreibwerkstätten anbietet, wäre es doch seltsam, wenn ich keinen Blog hätte?

Ich habe 2012 angefangen zu bloggen – aus purer Neugierde. Die Ergebnisse dieses Experiments: Ein ganz persönlicher Turnaround, ein neues Business, ein Buch zum Thema Selbst-PR und Sichtbarkeit, das ich veröffentlicht habe, viele wunderbare Kontakte und Verbindungen sowie Vorträge und Workshops, die ich gehalten habe. Dazu kamen konkrete Aufträge und Kundenbeziehungen, die durch meinen Blog zustande kamen. Hier berichte ich darüber:
- Warum ich blogge
- Neue Kunden finden und binden: Was Sie tun können, wenn Ihr Business vor einem Turnaround steht
- Die Sichtbarkeitswende und 7 höchst erfreuliche Nebenwirkungen des Bloggens
- Dem Zufall eine Chance geben: Warum Sie JETZT bloggen sollten
- Warum Bloggen zeitgemäßer ist denn je und warum ein Blogbeitrag pro Jahr reichen kann, um Kunden zu gewinnen
- Warum Blogs jeden Cent wert sind
- Wie Bloggen Türen öffnet: 6 Gründe, um gleich damit zu beginnen
Seit meinem Start als Bloggerin 2012 entwickelte sich mein Blog von einer Plattform, auf der ich einfach mal Impulse und Wissenswertes teilen wollte, hin zu einem virtuellen Salon. Darin treffe ich z.B. Menschen, um über Erfolgsrezepte zu sprechen. Darin berichte ich über die Themen, die mir am Herzen liegen: Selbst-PR, das Schreiben und Bloggen. Ich schreibe über das, was ich erlebt oder ausprobiert hatte und beantworte Fragen meiner Kund*innen.
Ich denke, dass in dieser schnelllebigen Zeit das Prinzip „Ausprobieren-Teilen-Lernen“ das einzig funktionierende ist. Ich selbst habe von anderen Blogger*innen viel gelernt. Deshalb liegt es mit am Herzen, Wissen weiterzugeben. Mein Blog ist ein Kanal für meine Dankbarkeit, durch den ich wertvolle Karmapunkte sammeln kann…
Der Blog wurde die Online-Präsenz im Internet, die mir ganz alleine gehört. Das unterscheidet ihn deutlich von meinen Social-Media-Präsenzen,
- bei denen die Bedingungen der Plattformbetreiber und deren Algorithmen bestimmen, ob man sichtbar ist oder
- manchmal sogar ganz ausgesperrt wird, und
- bei denen man beinahe wöchentlich neue Regeln lernen muss, um gesehen zu werden.

In meinem persönlichen Salon bestimme ich über die Regeln und habe die Möglichkeit mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung unter bestimmten Suchbegriffen gefunden zu werden. Immer wieder finden auf diese Weise Menschen z.B. bei Google mein Angebot durch meinen Blog. Bestehende Kunden werden durch Blogartikel auf neue Angebote aufmerksam oder empfehlen mich weiter, indem sie meine Blogartikel teilen oder mit einer Empfehlung kommentieren.
Auch meinen Kund*innen passiert das immer wieder. Eine Coachin, die nach einem Blogmentoring bei mir seit 2015 regelmäßig bloggt, berichtete mir vor Kurzem, dass Sie nach jedem Blogartikel, den sie veröffentlicht, neue Aufträge und Empfehlungen gewinnt. Sie sagt, dass die Artikel, in denen sie Tipps gibt oder über Strategien schreibt, wie ihre Kund*innen bestimmte Probleme lösen können, oft zum richtigen Zeitpunkt kommen: Genau dann, wenn ein*e potenzielle*r Kund*in gerade ein ähnliches Problem hat und es lösen will. Und dann öffnet sie in genau diesem Moment mit ihren Informationen die Türe für diesen Menschen.
2. Was treibt mich dabei an?
Es ist eine starke Kraft, die mich antreibt: Mein Motor heißt Dankbarkeit. Aus Dankbarkeit für all das Gute, das mir widerfahren ist, gebe ich gerne Wissen weiter: Ich habe auf die ungewöhnlichsten Arten und Weisen Kunden und Projekte gewonnen über 25 Jahre hinweg. Es gab immer wieder zufriedene Kund*innen, die mich weiterempfohlen haben. Auf vielen scheinbaren Zufällen entstanden neue Wege und Möglichkeiten. Daraus entwickelte ich meine Füllhorn-Strategie. Sie basiert auf der Grundannahme: Aus Fülle entsteht Fülle!
Die Geisteshaltung des Füllhorns ist elementar beim Bloggen: Ich teile meine Erfahrungen und mein nützliches Wissen mit anderen Menschen, denn daraus wird neue Fülle entstehen. Ich gebe auch anderen eine Bühne, denn wenn es anderen gut geht, geht es mir auch gut. Ich teile mein Wissen, auch wenn es der „Mitbewerb“ liest, denn es sind immer genug Aufträge und Kunden für alle da. Freude erzeugt Fülle, Liebe erzeugt Fülle. Fülle erzeugt Energie und gutes Karma, durch das – oft ganz schnell und manchmal nach vielen Jahren – Fülle und wunderbare Dinge zu mir zurückkommen.
Ein weiterer Antreiber ist das, was ich als meinen Purpose erlebt habe, also den Sinn und Zweck meines Daseins. Der US-amerikanische Autor John Strelecky bezeichnet es mit dem Begriff „Zweck der Existenz“, kurz ZDE. Mein Purpose dreht sich um „Ausdruck“. Ich habe es als überaus hilfreich empfunden in meinem Leben Ausdruck zu erfahren, durch das Schreiben für mich alleine, durch das kreative Schreiben in Schreibwerkstätten oder durch die Resonanz, die durch das Schreiben und Veröffentlichen in meinem Blog entstand. In meiner Utopie schreiben die Menschen, um sich ausdrücken können, um ihre Kreativität damit zu nähren und um Verbindung und Vernetzung dadurch zu erfahren. In meiner Utopie schreiben die Menschen zur Selbstwahrnehmung und Reflexion, zum Teilen von Wissen und zur Weitergabe von Erfahrungen. Weil ich auf diese Utopie, meine Form einer idealen Zukunft hinarbeiten will, nutze ich meinen Blog dazu, Inhalte zu veröffentlichen, um Menschen in diese Richtung inspirieren und nähren.
3. Wie gelingt es mir, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden und den Blog lebendig zu halten?
In den vergangenen Jahren gab es auch mal Blogpausen. Nicht immer hatte ich das Gefühl, mich mitteilen zu wollen oder mir fehlte die Zeit. Ich konzentriere mich in diesen Phasen darauf, konkrete Fragen meiner Kund*innen zu beantworten, die sie mir z.B. in meiner Schreibwerkstatt für Blogger*innen „Magic Online Bloghouse“ rund um Sichtbarkeit, Selbst-PR, Netzwerken, Personal Branding oder eben zum Bloggen stellen. Es sind also die Resonanz, der Dialog mit den Menschen, für die ich am liebsten arbeite, und der konkrete Nutzen für sie, die das Feuer für meinen Blog am Glimmen halten.
4. Welche Vorteile bringt mir das Bloggen?
Das ist für mich durch das Bloggen entstanden:
- Bekanntheit, Sichtbarkeit für die eigene Person.
- Sichtbarkeit in den Suchmaschinen für die eigene Webseite, mehr Reichweite.
- Bewusste Gestaltung des eigenen Fußabdrucks im Netz.
- Austausch und die Vernetzung mit anderen interessanten Menschen.
- Lernen und Wachsen durch das Schreiben entlang des Interesses der Leser*innen und den Anspruch, immer wieder interessante Themen zu finden und aufzubereiten.
- Resonanz, durch die ich mich weiterentwickle.
- Gewinnen und Finden von Kund*innen, indem ich meine Kompetenz, die Ergebnisse meiner Arbeit und meine Sicht von der Welt zeige.
- Schärfen des eigenen Images, Ausbau der Reputation.
- Gewinnen von Empfehlungen.
- Dem Zufall eine Chance geben zu können.
- Kontinuierliches Gewinnen von Aufmerksamkeit und Vertrauen.
- Die Menschen zu meiner Utopie, zu meinem Purpose inspirieren zu können.
5. Woran messe ich meine Blog-Erfolge?
Natürlich gibt es eine Reihe von Zahlen, die ich regelmäßig kontrolliere, um den Erfolg meines Blogs beurteilen zu können, dazu zählen z.B. die…
- Zahl der E-Mail- und Newsletter-Abonnenten,
- Seitenaufrufe, Besucher des Blogs insgesamt und für einzelne Blogposts,
- Kommentare in Twitter, Xing oder LinkedIn: Anzahl, Inhalt, Dialogqualität
- Retweets, Teilen, Weiterempfehlungen der Blogposts, eingehende Backlinks

Doch sehr oft verzeichne ich eine andere Art von Blogerfolg, z.B. wenn sich Menschen im persönlichen Gespräch oder über „Dark Social“-Kanäle, wie z.B. Messenger oder per E-Mail zu meinen Blogartikeln äußern. Dahinter steht das berühmte Phänomen, dass nur ein Prozent der Menschen, die sich in Social Media aufhalten, auch aktiv kommentieren, ihre Reaktion also nicht messbar ist.
Auf diesen Artikel habe ich z.B. sehr viele persönliche Nachrichten über die unterschiedlichsten Kanäle bekommen: „Authentizität: Warum ich graue Haare habe“. Ich merke immer wieder, dass die Menschen meine Inhalte aufmerksam wahrnehmen und sie sich damit auseinandersetzen, aber in Zahlen fassen kann ich es nicht. Denn so manches Gespräch auf einem Netzwerktreffen oder einer Messe beginnt damit, dass mich die Menschen auf einen Blogartikel ansprechen oder sich explizit für meinen E-Mail-Newsletter „Business High Tea“ bedanken. Dieses qualitative Feedback ist für mich ein Indikator dafür, wie wirksam Blogs sind, denn so bekomme ich gespiegelt, dass Menschen die Artikel sehr lesen und schätzen.
Eine andere Art von Blog-Erfolg ist es, wenn Menschen sagen, dass sie mich durch meinen Blog schon gut kennengelernt haben, sie mich als nahbar empfinden und das Gefühl einer Vertrautheit aufgebaut haben. Dann höre ich Statements wie „Du siehst ja genau aus wie auf Deinen Bildern auf Deiner Webseite!“ oder „Seit ein paar Monaten lese ich Deinen Blog und ich habe das Gefühl, dass ich Dich schon ewig kenne!“. Ich habe es auch schon erlebt, dass eine Kundin Auszüge aus einem meiner Blogartikel den anderen Teilnehmern im Meeting in meinem Beisein vorgelesen hat. Digitale Nähe ist ein wichtiger Faktor, wenn man beurteilen möchte, wann und ob ein Blog erfolgreich ist.
6. Wie schaut es aus mit dem Dialog auf meinem Blog? Bekomme ich Kommentare und wie stelle ich das an?
Die Kommentarfunktion auf meinem Blog habe ich aus DSGVO-Gründen abgestellt. Davor gab es zu jedem Artikel wertschätzendes Feedback. Heute bekommen meine Artikel Kommentare in Twitter, Xing oder LinkedIn, über die ich mich sehr freue.
7. Wie können wir Blogger*innen uns noch besser untereinander vernetzen?
Teilen, Liken, Kommentieren – das ist in Corona-Zeiten eine gute Möglichkeit. Ich finde es auch inspirierend, wenn Blogger*innen in Listen und Blogrolls oder z.B. über #ff in Twitter oder den #linkedfriday in LinkedIn empfohlen werden. Wenn möglich nehme ich an Blogparaden teil, wie z.B. dieser hier #liveloveblog in Start Talking, dem Blog von Meike Leopold oder bei #dieblogparade.
Ich besuch(t)e auch immer wieder Veranstaltungen für Blogger, hier nur eine Auswahl:
- Auch in Corona-Zeiten war das möglich, so habe ich z.B. für den Münchner Bloggerstammtisch 2020 zusammen mit Karl Fröhlich einen Online-Vortrag über „Storytelling im Blog“ gehalten.
- In 2019/2020 habe ich Veranstaltungen des Münchner Bloggerclubs besucht.
- Als ich wöchentlich gebloggt habe vor ein paar Jahren, habe ich bei den Ironblogger München mitgemacht.
- Ich habe einige Barcamps besucht, dort einige Blogger*innen kennengelernt und darüber geschrieben: BarCamp München: Wenn Nerds ins Schwurbeln kommen und Blogger blockadefrei bloggen, #dmcmuc 2017 Rückblick: Was meinst Du mit Real Life?, Digital Media Camp: Medien digital verwandelt und Geschichten neu erzählt.
- Als der Münchner Isarnetz Blogaward vergeben wurde, war ich einige Jahre als Jurorin tätig. Dabei habe ich u.a. die wunderbare Kulturbloggerin Tanja Praske kennengelernt, die hier einen umfassenden Beitrag über Bloggervernetzung geschrieben hat.
In den veranstaltungslosen Corona-Zeiten ist all das stark eingebrochen und man wird sehen, wie sich die Bloggerszene davon erholen wird. Ich hoffe, dass Netzwerktreffen wie das Blog’n’Burger oder Barcamps wieder ins Laufen kommen. In der Zwischenzeit bleibt uns das Online-Netzwerken und -Vernetzen.
8. Ist das Blog ein Medium von gestern? Welche Zukunft sehe ich für das Bloggen? Nehmen junge Menschen Blogs überhaupt noch wahr oder nutzen sie?
Blogs sind meiner Meinung nach zeitlose Klassiker – sowohl in der Kommunikation und im Marketing von Selbstständigen und Solopreneuren als auch von Unternehmen.
Es gibt so viele Arten von Blogs und so viele Geschäftsmodelle dahinter: Blogger und Geschäftsmodelle: Künstler oder Kundengewinner? Viele Menschen bloggen, um Gleichgesinnte zu finden, manche, um einer Idee zum Durchbruch zu helfen, wieder andere wollen „Influencer“ oder einfach nur bekannt werden, viele wollen Kunden finden.
Was ich immer wieder sehe: Bevor sich Menschen treffen, googeln sie sich in der Regel, d.h. sie schauen nach, was die Suchmaschine über die Person so auswirft. Und in immer mehr Kontexten wirkt es schon fast dubios, wenn die Suchmaschine gar nichts anzeigt. Ein gut gestaltetes und aussagefähiges Profil schafft Zugang zu bestimmten Kreisen, Positionen, Netzwerken, Empfehlungen, es erzeugt Glaubwürdigkeit und Respekt. Ein Blog und ein sorgfältig gestaltetes Online-Profil tragen erheblich dazu bei, dass man eine Person virtuell schonmal kennenlernen kann und ist – je nach Business- oder Karriereplanung – meiner Meinung nach heute ein Must-Have.
Ob junge Menschen Blogs konsumieren? Wenn ich die Teenager in diesen Tagen beobachte, dann sind vor allem an Unterhaltungsformaten interessiert. Erst in beruflichen Kontexten werden Blogs für sie relevant, es sei denn, sie sind auf der Suche nach Selbsthilfe-Angeboten, Bastelanleitungen, Kochrezepten oder Tutorials zu ihren Hobbys. Wer hier gute Informationsangebote in einem Blog, V-log oder Podcast aufbereitet, erreicht diese Zielgruppe sehr wohl. Und ja, auch junge Menschen können schon Personen googeln und in einem Blog nachlesen, wen man da so vor sich hat…

Die Zukunft des Bloggens? Vielleicht werden sich immer mehr Content-Formen mischen, aber die Idee des Bloggens wird bleiben. Gerade in Zeiten, in denen sich das Geschäft und die Zusammenarbeit zunehmend in den virtuellen Raum verlagert, dürfen wir – lange bevor jemand etwas bei uns einkauft oder uns für eine neue Position vorschlägt – online für Vertrauen sorgen:
Ist eine Person glaubwürdig? Kann ich mit den Werten und dem Purpose eines Unternehmens oder einer Person in Resonanz gehen? Welche Community hat ein Unternehmen? Möchte ich Teil davon sein? Welche Ansichten teilen wir, was kann ich von einer Person lernen?
Ein Blog ist die ideale Plattform, um den Content zu liefern, der diese Fragen beantwortet und so nicht nur Vertrauen aufbaut, sondern auch immer wieder Aufmerksamkeit weckt.
9. Müssten wir den Begriff des Bloggens heute vielleicht viel weiter fassen? Ist Bloggen eher ein Mindset und weniger ein Medium?
Meine Definition des Bloggens: Jemand veröffentlicht auf seiner eigenen Webseite Content in Form von Artikeln, einem Podcast oder mit Hilfe von Videos regelmäßig Impulse, Informationen, Meinung oder Erfahrungen aus einem bestimmten Themenbereich, die für andere nützlich sein können.
Es gibt Menschen, die in Instagram Bilder teilen und sich als Blogger bezeichnen. Das sehe ich anders, denn für mich ist die ausführliche inhaltliche Auseinandersetzung mit einem Thema ein wichtiges Kriterium für einen Blog. Ja, man kann auch auf Medium bloggen oder bei LinkedIn. Doch eine Präsenz alleine in Social Media ist fragil und flüchtig, nicht unbedingt suchmaschinen-relevant und erfüllt für mich daher kein Kriterium eines Blogs.
Ja, Bloggen ist ein Mindset: Wissen teilen, Erfahrungen weitergeben. So ermöglichen wir das Lernen. Aber ein Trägermedium muss bleiben. Alleine in Social Media zu „bloggen“ – das kann kurzfristig durchaus etwas bewegen, doch nachhaltig ist das selten. Zu häufig haben uns Plattformen wie Facebook in der Vergangenheit die Illusionen einer stabilen Sichtbarkeit zerstört.
10. Ob ich auf ein anderes Medium umsteigen und/oder mehr auf den Social Media posten möchte? Wenn ja, warum?
Nein, mein Blog bleibt mein Salon, mein Netzwerk-Garten, mein Schaufenster, der Kern meiner Kommunikationsstrategie, die Heimat meiner Gedanken, Initiativen und meines Geschäfts. In absehbarer Zeit wird sich das nicht ändern. Die Zahl meiner Social-Media-Kanäle habe ich in den vergangenen Jahren reduziert. Die Gründe dafür erläutere ich hier:
Das Geheimnis der achtsamen Selbstvermarktung: Wie Sie authentisch sichtbar werden
In meiner Kommunikationsstrategie steht Nachhaltigkeit an oberster Stelle: Mit einem vertretbaren Zeiteinsatz nachhaltig kommunizieren, d.h. Konzentration auf regelmäßiges Bloggen, Versand meines E-Mail-Newsletters sowie die Pflege des Austauschs über die Social-Media-Plattformen Twitter, Xing und LinkedIn.
11. Welche Antworten habe ich für Leute, die Blogs verbal immer wieder „beerdigen“ wollen oder nicht verstehen, was ihren (Mehr-)Wert ausmacht?
Lassen wir die, die Blogs beerdigen wollen, das gerne mit ihren Blogs tun. Ich merke immer wieder, dass Bloggen eine Herzensangelegenheit ist und mit Liebe zum eigenen Thema und zu anderen Menschen oder eben zu den eigenen Kunden zu tun hat. Denn erfolgreich sind vor allem die Menschen als Blogger, die für ihr Thema eine echte Leidenschaft empfinden und den Aufbau einer Community und den Austausch mit den Menschen darin wirklich wirklich lieben. Gerade in Corona-Zeiten haben wir gesehen, welche Beiträge besonders häufig geteilt wurden, z.B. der Artikel des Zukunftsforschers Matthias Horx: Die Welt nach Corona. Die Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist. Content, der funktioniert, ist motivierend, inspirierend, gibt Hoffnung, Perspektive und Orientierung.
Auch das Beispiel dieser Bloggerin hat mich sehr inspiriert und zeigt sehr eindrücklich, dass Blogs weit davon entfernt sind, tot zu sein: In Lockdown, an 86-Year-Old Blogger Finds an Audience and a New Purpose. Die Story: Die mittlerweile 87 Jahre alte Hazell Jacobs lebt in London. Auf den Reisen mit ihrem verstorbenen Ehemann sammelte sie Hunderte von Schals, hinter denen sich viele Geschichten verbergen. Als die Pandemie ausbrach, sah sie, wie schwer es vielen Menschen fiel, sich auf diese Situation einzustellen.
Im Lockdown, genauer am 26. März 2020 startete sie deshalb einen Blog namens „Scarf Aid“ mit Hilfe ihrer Enkelin Ella, einer Grafikdesignerin. 100 Tage lang erzählte sie darin täglich auf humorvolle und berührende Art und Weise die Geschichten hinter den Schals, um die Menschen positiv zu inspirieren. Mittlerweile teilt sie wöchentlich ihre Erinnerungen unter dem Motto „A SCARF A WEEK KEEPS CORONAVIRUS AWAY“ und bekommt Likes und Kommentare aus der ganzen Welt. Ein Kommentar lautet z.B. “Hazell, you have led such a fascinating life full of adventure. You’re my idol..”
Die Menschen werden es weiterhin lieben, persönliche Geschichten von anderen Menschen zu erfahren. Blogger*innen, die Storyteller sind, so wie die Bloggerin Hazell Jacobs, werden immer wieder die Menschen bewegen und inspirieren, und so viele Fans und Follower finden, die in den geteilten Inhalten etwas für ihr eigenes Leben finden können.
Blogerfolg wird bleiben für Blogger, die ihr gutes Karma im Blick haben. Wer lieber stets die neueste Sau durchs Internet-Dorf treiben möchte, kann das ja gerne tun.
Die Sichtbarkeit in Social-Media-Plattformen kommt und geht. Blogs bleiben.
Wie sieht das mit Ihrem Blog aus? Haben Sie schon damit angefangen? Oder möchten Sie sich neu erfinden?
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