Die 7 goldenen Regeln für Personality Blogs

Wer bloggt zeigt Persönlichkeit. Wichtig ist das für Führungskräfte und Menschen in beratenden Berufen, wie z.B. Trainer*innen, Coaches oder Unternehmensberater*innen. Denn wenn ihr besonderes Wissen, ihr Warum und die Art, wie sie etwas tun, sichtbar werden, können Mitarbeiter und Kunden schneller andocken und leichter Ja sagen zu Dienstleistern, Expert*innen oder Kandidat*innen. In diesem Artikel: Was ist das überhaupt, ein Blog? Und: Die sieben goldenen Regeln für Personality-Blogs.

Wer schreibt, der bleibt. Und wer bloggt, kann über die Jahre hinweg wirkungsvoll eine Personenmarke aufbauen sowie Aufmerksamkeit und Vertrauen bei den Menschen gewinnen, mit denen sie oder er in Zukunft Business machen möchte. Wer sich zeigt, stellt seine Spezialisierung, seine Fähigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen, seine persönlichen und sozialen Kompetenzen und Talente ins Rampenlicht und bietet als Träger*in eines besonderen Know-hows eine solide Basis für Vernetzung, Sichtbarkeit und seine Personality-PR.

Wer in einem eigenen Blog immer wieder zeigt, was sie oder er macht, wie sie es macht und warum, gibt wertvolle Einblicke in seine Arbeit, den ganz spezifischen Nutzen oder seinen individuellen Führungsstil. Leser*innen können entscheiden, ob die Person das anbietet, was man selbst benötigt, ob die Persönlichkeit passt und als sympathisch empfunden wird, ob eine Führungskraft zur (gewünschten) Unternehmenskultur passt und ob das Transformationsversprechen einer Person als glaubwürdig erscheint.

Und dann geschieht das, was mir z.B. bei „Let’s Talk shop“ im Bienewitz in München im Juni 2019 passiert ist: Eine Teilnehmerin, die meinem Blog folgt, und die ich dort zum ersten Mal persönlich getroffen habe, begrüßte mich mit den Worten: „Ich habe das Gefühl, dass ich Dich schon sehr lange kenne!“ Über meinen Blog ist ein – erst einmal analoges – Kennenlernen möglich geworden. Die Blogleserin empfand Nähe durch die Art, wie ich über die Dinge schreibe und worüber ich schreibe, über die Bilder, die ich von mir teile und die Geschichten, die ich von mir erzähle. Der Personality-Blog schafft also Beziehungen zu Menschen und öffnet dadurch Türen.

Bienewitz München Let's Talk Shop Personality Blog
Intensive Diskussion über das Bloggen bei Let talk shop im Bienewitz im Juni 2019 in München

Was ist das eigentlich, ein Blog?

Diese Frage wurde mir bei „Let’s Talk shop“ im Bienewitz gestellt. Dort hatte ich eine Session zum Thema Bloggen angeboten und ich habe festgestellt, dass in den Köpfen der anwesenden Beraterinnen und zukünftigen Bloggerinnen ganz unterschiedliche Annahmen über einen Blog herrschten. Eigentlich ist ein Blog etwas ganz Einfaches: Nur eine Webseite, die man ganz leicht mit Blogartikeln aktualisieren kann. Man braucht weder einen Programmierer noch einen Webmanager dafür! Doch wie erklärt sich der Begriff?

Das Logbuch von Captain James T. Kirk vom Raumschiff Enterprise kennen wir alle. Auch Aufzeichnungen aus Logbüchern von Schiffen, Flugzeugen und eben Raumschiffen. Darin halten die Kapitäne die Tagesereignisse auf ihren Reisen und Missionen für die Nachwelt fest. Im Internet entstanden in den neunziger Jahren solche Tagebücher als Online-Version. Menschen nutzten das Web, um jeden Tag etwas aus ihrem Leben, ihrer Arbeit, ihren Reisen zu veröffentlichen. Die Wörter Web und Logbuch verschmolzen zu „Blog“. Nach und nach bekamen die Ich-Autoren Besuch von Gästen in Form von Gastautoren und Kommentatoren und es entstanden Diskussionen, die an die gute alte Salon-Kultur erinnern. Was passiert also in diesen Internet-Salons?

  • In diesem für alle Internet-Nutzer einsehbaren Tagebuch oder Journal schreiben regelmäßig ein Blogger oder ein Team von Bloggern über Ereignisse, Sachverhalte, Meinungen oder Gedanken, häufig in der Ich-Perspektive.
  • Andere Blogger können an Blogs mitarbeiten, entweder durch Gastbeiträge oder in Gemeinschaftsblogs.
  • Die einzelnen Beiträge – Blogposts genannt – sind in einer chronologisch sortierten Liste – der aktuellste ganz oben – angeordnet und werden von Fotos oder Infografiken illustriert. Sie ähneln in vielen Fällen der journalistischen Stilform der Kolumne, teilweise angereichert durch journalistisch recherchierte Inhalte. Wichtig: Jeder Blogartikel hat eine eigene Webadresse (URL), die man als Link z.B. in sozialen Medien teilen kann.
  • Inhaltlich beschäftigen sich Blogs mit einem oder mehreren Themen. In Personality Blogs steht eine Person, die Bloggerin, der Blogger im Vordergrund, die Einblicke in ihre Arbeit gibt, die Ihre Meinung und Haltung zu aktuellen Ereignissen, Trends oder Branchenmeinungen kundtut und nützliche Inhalte aus dem eigenen Fachgebiet veröffentlicht. Das können Firmeninhaber*innen, Chef*innen, Unterehmer*innen, Solopreneure, Berater*innen, Trainer*innen, Coaches sowie Führungskräfte oder auch Corporate Influencer sein, die im Auftrag ihres Unternehmens bloggen.
  • Leser können in diesem Online-Tagebuch Beiträge kommentieren oder in Diskussionen mit dem Blogautor treten. Kommentatoren verlinken ihren Namen häufig mit dem eigenen Weblog und schaffen Verbindungen zu ihrem eigenen Informationsangebot.
  • Der Begriff Blogosphäre beschreibt die Gesamtheit aller Blogs und ihrer Verbindungen, denn durch ihre Vernetzungen untereinander können sie eine oder eine Vielzahl von Communitys bilden, beziehungsweise ein soziales Netzwerk darstellen. Zum einen bieten die Blogger in ihren Beiträgen Hyperlinks auf andere Blogposts des gleichen Themas an und stellen den Lesern somit direkten Zugang zu weiteren Informationen innerhalb der Blogosphäre zur Verfügung. Zum anderen senden Blogs einen sogenannten Pingback an den jeweils verlinkten Beitrag, der diesen dann in einen Rück-Link umwandelt. Auf diese Weise entsteht Sichtbarkeit für Verbindungen unter den Themen und Autoren. Bloginhalte werden zudem über weitere Links in sozialen Netzwerken, z.B. auf Twitter, Facebook und LinkedIn oder Xing geteilt und beworben.

Schauen Sie sich die Anfänge der Blogkultur doch mal in einem Kino-Film an: Julie & Julia – eine 2009 erschienene Filmkomödie von Nora Ephron. Der Film handelt in einem Erzählstrang von den Anfängen der Kochkarriere von Julia Childs – dargestellt von Meryl Streep -, einer bekannten US-amerikanischen Köchin und Kochbuchautorin, die eine eigene Kochsendung hatte und zwischen 1930 und 1970 die US-amerikanische Kochkunst und Esskultur maßgeblich beeinflusste.  Der andere Erzählstrang beschreibt das ehrgeizige Bestreben von Julie Powell – dargestellt von Amy Adams – alle 524 Rezepte aus Julia Childs Kochbuch „Mastering the Art of French Cooking“ in einem Jahr nachzukochen. Powell begann damit, ihre täglichen Kochexperimente in einem Blog zu dokumentieren. Dieser Blog wurde sehr erfolgreich und 2005 in Form eines Buches veröffentlicht. Der Spielfilm war der erste, der die Geschichte eines Blogs erzählt. Eine wunderbare Inspiration!

Wie Blogs Beziehungen knüpfen können

Doch wie transportiert man seine eigene Persönlichkeit wirkungsvoll in einem eigenen Blog? Schließlich ist es gar nicht so einfach, die richtigen Inhalte auszuwählen, einen unverwechselbaren Stil zu entwickeln und die gewünschten Leser*innen für die eigenen Blogartikel zu finden – das zeigten die vielen Fragen bei der Blog-Session im Bienewitz deutlich. Wie der Erfolg für einen Personality Blog gelingt, das habe ich in diesen sieben goldenen Regeln zusammengefasst:

Regel Nummer 1: Ihr Blog ist Ausdruck Ihres Personal Brands

  • Kennen Sie sich und definieren Sie Ihre Personenmarke.
    Nur wenn Sie wissen, für was sie stehen und was Sie erreichen wollen, können Sie sich unterscheidbar aufstellen. Nur wenn Sie wissen, wie und für was Sie in Erinnerung bleiben wollen, können Sie die Themen finden und besetzen, die Ihre Strahlkraft optimal unterstützen. Mit aussagefähigen Portraits Ihrer Person und Fotos, die Sie bei der Arbeit zeigen, sagen Sie mehr als 1000 Worte es jemals könnten.
  • Haben Sie Mut zu Ecken, Kanten und Haltung. Das liefert Orientierung und zieht die Menschen an, die mit ihnen mitgehen wollen.
  • Erzählen Sie authentisch Ihre echten Geschichten und sprechen Sie über das, was Sie wissen, erfahren und gelernt haben. Mit Storytelling bleiben Sie nachhaltig mit Ihren individuellen Transformationserlebnissen in der Erinnerung der Menschen.

Regel Nummer 2: Kontinuität bringt Blogerfolg

  • Bloggen Sie regelmäßig. Wer sich immer wieder zeigt, signalisiert Zuverlässigkeit, Interesse und Dialogbereitschaft.
  • Der lange Atem bringt den Sichtbarkeitserfolg und Expertenstatus. Aufgeben nach drei Monaten? Nein, über Jahre hinweg werden Blogger sichtbar und erfolgreich.
  • Wöchentliches Bloggen ist ein echter Gamechanger. Wer sich jede Woche zuverlässig mit besonderen Inhalten zeigt, wird seine Reichweite und sein Netzwerk schneller ausbauen.

Regel Nummer 3: Relevante Inhalte ziehen Leser*innen magisch an

  • Was können Ihre Leser*innen von Ihnen lernen? Wissen, das Ihre Leser*innen wirklich brauchen können, zu teilen und weiterzugeben schafft Relevanz und Anerkennung.
  • Wie können Sie unterhalten? Nützliche Inhalte sind die eine Sache, eine unterhaltsame Verpackung eine andere. Menschen lieben es, Inhalte unterhaltsam verpackt zu bekommen. Investieren Sie auch mal Energie in humorvolle oder extravagante Inhalte.
  • Was können Sie in Ihrem Blog bieten, was Ihre Leser nur bei Ihnen finden können? Einzigartige Inhalte bleiben in Erinnerung und die Verbindung, dass nur Sie die Trägerin, der Träger eines besonderen Know-hows sind, wird wirkungsvoller geknüpft.

Regel Nummer 4: Bloggen findet online und offline statt

  • Binden Sie Ihr Netzwerk in den Blog ein. Durch Interviews oder Gastartikel können Sie Ihre Community sowie Ihre Reichweite vergrößern und wertvolle neue Verbindungen knüpfen.
  • Sprechen Sie über Ihren Blog. Erzählen Sie Kunden davon, bei Ihren Vorträgen oder kündigen Sie aktuelle Themen in Ihrem Email-Absender an.
  • Verbinden Sie die analoge und digitale Welt. Stellen Sie einen Bezug her zu Ihrem Blog und Veranstaltungen und Aktionen im echten Leben. Zeigen Sie Ihre Arbeit, dokumentieren Sie Ihr Tun, diskutieren Sie – hier wie dort. Die Erlebnisse im Analogen und Digitalen sollten sich entsprechen, nur dann wirkt Ihr Auftritt authentisch.

Regel Nummer 5: Transparenz für Ihr Geschäftsmodell

  • Pflegen Sie Ihre „Über mich“-Seite: Ihr Warum, Ihre Vision, Ihre Blogintention. Wer nicht erfährt, warum eine Person bloggt und was sie damit beabsichtigt, kann kein Vertrauen zum Absender der Inhalte aufbauen.
  • Glaubwürdigkeit: Informieren Sie über Ihr Geschäftsmodell. Schließlich ist es erlaubt, dass Sie auf Ihre Angebote hinweisen, wenn Sie sich schon die Mühe machen, zu bloggen.
  • Stellen Sie Angebote in Ihr Schaufenster. Klar und sichtbar. Vermischen Sie jedoch niemals Werbung mit den Inhalten Ihrer Blogartikel.

Regel Nummer 6: Pflegen Sie Ihre Kreativität

  • Nutzen Sie CoCreation für das Schreiben von Blogartikeln, z.B. im Magic Bloghouse. Gemeinsam kommt man auf bessere Ideen und schneller ins Schreiben.
  • Testen Sie Ihre Talente für unterschiedliche Content-Formen. Schreiben, Podcast oder Video? Probieren geht über Studieren!
  • Konzentrieren Sie sich beim Bloggen auf das, was Resonanz bringt und Ihnen Spaß macht. Wenn Sie regelmäßig Inhalte produzieren, werden Sie schnell merken, was Ihnen leichtfällt, Freude bereitet und worauf Ihr Publikum besonders positiv reagiert.

Regel Nummer 7: Bloggen ist ein Weg

  • Bringen Sie Bescheidenheit, Empathie, Demut und Geduld mit. Dann geht alles leichter.
  • Definieren Sie Ihren Blogerfolg. Wann ist Ihr Blog erfolgreich? Wenn er viele Leser hat? Wenn er besondere Menschen erreicht? Wenn er Ihnen Kunden bringt? Wenn er Ihre Idee bekannt macht? Wenn sich andere Projekte, z.B. Vorträge oder Presseinterviews daraus ergeben?
  • Resonanz: Nutzen Sie Leserfeedback. Lernen Sie aus Kommentaren, beobachten Sie Inhalte, die besonders oft geteilt und gelesen werden: was können Sie daraus für kommende Blogartikel lernen?

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