Sich mit erzielten Erfolgen sichtbar zu machen fühlt sich für viele Menschen nicht gut an. Sie bevorzugen Bescheidenheit. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass man nicht länger zögern sollte, über Erreichtes zu sprechen. Eine andere Studie gibt Hinweise, wie man das tun kann, ohne als AngeberIn dazustehen und den Neid der Kollegen und Geschäftspartner auf sich zu ziehen.
Sie kennen das vielleicht? Da tritt der Kollege in die Runde und beschreibt in aller Ausführlichkeit seinen Erfolg beim letzten Projekt: In leuchtenden Farben schildert er, wie toll, einzigartig und großartig der Kunde zufrieden war, das Budget eingehalten wurde und dass es – natürlich – eine Folgebeauftragung gab!
Sie denken sich: „Mein letztes Projekt hatte das doppelte Volumen, mein Team war halb so groß und wir haben – trotz des viel größeren Erfolgs – noch nicht mal ein Fass deswegen aufgemacht.“
Sie sehen: So verschieden gehen Menschen mit ihren Erfolgen um. Wie ist das bei Ihnen? Berichten Sie gerne über das, was Ihnen gut gelungen ist, im Kreise Ihrer Kollegen, Vorgesetzen oder auch Kunden und Auftraggeber? Streben Sie Sichtbarkeit an? Oder bevorzugen Sie Bescheidenheit, halten den Ball flach und vertrauen darauf, dass Ihre Kunden und Vorgesetzen Ihnen Ihre Kompetenzen und Erfolge einfach ansehen? Schließlich wollen Sie keinen Neid wecken oder als AngeberIn dastehen!
Das Dilemma
Die Anerkennung bekommt der, der über seine Erfolge spricht. Die Stillen, die ihre Erfolge verschweigen oder herunterspielen, werden oft übersehen und haben bei der nächsten Auftragsvergabe oder Beförderung das Nachsehen.
Die Ergebnisse von zwei Studien könnten Ihr Dilemma auflösen. Fangen wir mit Studie 1 an: Die amerikanischen Psychologinnen Annabelle Roberts und Emma Levine haben herausgefunden, dass es deutlich beziehungsfördernder ist, wenn man offen über Erfolge spricht, statt sie zu verschweigen.
Das Überraschende: Die Qualität von Beziehungen zu anderen Menschen leidet sogar, wenn man aus seinen Erfolgen ein Geheimnis macht. Im „Journal of Personality and Social Psychology“ beschreiben sie, dass die Erfolge dann als Geheimnisse zwischen den Menschen stehen und sich als Folge Vertrauen und Nähe reduzieren. Der Tagesspiegel fasst es so zusammen: „Am Ende bleiben zwei Möglichkeiten: Wer von Erfolgen erzählt, weckt Neid. Wer aber schweigt, hat Freunde, die neidisch sind und beleidigt.“
„Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.“ (Oscar Wilde)
Nun wollen Sie also über Ihren Schatten springen und von dem berichten, was Ihnen besonders gut gelungen ist. Aber so richtig gut fühlen Sie sich dabei noch nicht? Jetzt kommt Studie 2 ins Spiel: Alison Wood Brooks, Juniorprofessorin für Betriebswirtschaftslehre an der Harvard Business School schreibt im Blog der Universität: „Um die Missgunst, die mit Neid einhergeht, in Bewunderung umzumünzen, muss man seine Rückschläge und Fehler einräumen.“
In der Studie bekamen die Probanden einen Text über die Erfolge einer Führungskraft. Eine andere Gruppe bekam denselben Text, der aber zusätzlich einige Infos über die Rückschläge und Fehler der Führungskraft enthielt. Das Ergebnis: Die erste Gruppe betrachtete die Führungskraft voller Neid. Die Leser des zweiten Textes dagegen empfanden dagegen keinen Neid.
Wenn Sie also über Ihre Fehler und Misserfolge sprechen, kommen Ihre Zuhörer zu dem Schluss, dass Sie sich Ihren Erfolg hart erarbeitet haben und er Ihnen nicht nur einfach in den Schoß gefallen ist. Sie werden zum Role Model, denn andere können besser nachvollziehen, warum Sie erfolgreich waren, und schöpfen die Zuversicht, selbst auch so etwas schaffen zu können. Statt Neid ernten Sie also Bewunderung und können andere dazu motivieren, selbst etwas Ähnliches zu leisten.

Perfektion erzeugt Aggression
Wer allzu aalglatt und supererfolgreich durchs Leben schwimmt, ist anderen suspekt. Die amerikanische Autorin Brené Brown („Verletzlichkeit macht stark“) hat dazu wichtige Empfehlungen für uns. Sie ist Professorin am Graduate College of Social Work in Houston, Texas. Seit dreizehn Jahren erforscht sie die Themen Verletzlichkeit, Scham, Authentizität und innere Stärke. Ihr TED-Talk „Die Kraft der Verletzlichkeit“, der über 23 Millionen Mal heruntergeladen wurde, machte sie weltweit bekannt. Brené Brown sagt: „Es geht im Leben nur um eins: Verbindung. Die Fähigkeit, sich mit anderen verbunden zu fühlen, ist der Grund, warum wir hier sind. Und Menschen, die ihre Verletzlichkeit leben und zugeben, erleben so eine Verbindung am ehesten.“
In ihrem Buch empfiehlt sie uns, den Drang zur Perfektion abzulegen: „Perfektionismus ist ein zwanzig Tonnen schwerer Schild, den wir mit uns herumtragen im Glauben, er werde uns schützen, während er uns in Wirklichkeit davon abhält, wahrgenommen zu werden.“
<p value="<amp-fit-text layout="fixed-height" min-font-size="6" max-font-size="72" height="80"><strong>Ein Licht in die Schatzkammer stellen</strong>Zeigen Sie Ihre Erfolge – auf authentische Art und Weise! Gerade in dieser Phase des Wandels, wenn wir uns immer wieder neu erfinden müssen und sich die Art und Weise unserer Zusammenarbeit stark verändert, dürfen wir unsere Geschichten des Gelingens mit anderen teilen. Nur so erfahren andere Menschen über das, was wir tun und können entscheiden, ob sie unsere Angebote annehmen möchten, und für eine Rolle, Position oder die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft empfehlen möchten oder anderen potentiellen Kunden gegenüber eine Empfehlung aussprechen möchten.
- Wer andere über sich selbst informiert, gewinnt Fürsprecher.
- Wer über sich berichtet, gewinnt Fans und Follower.
- Wer für die eigene Person Transparenz schafft, ermöglicht anderen Vertrauen aufzubauen und eine Verbindung einzugehen.
Selbstmarketing, Selbst-PR, Eigenwerbung, Personal Branding – oder wie auch immer Sie es nennen möchten – ist eine Bringschuld anderen Menschen gegenüber. In meinen Augen sogar eine Dienstleistung und eine wichtige Voraussetzung für den nächsten wichtigen Karriereschritt, für den Beginn der Zugehörigkeit zu Kreisen von Menschen oder Organisationen, die einem am Herzen liegen – oder den nächsten Auftrag.
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