Selbst-PR

Anfangen mit der Selbst-PR: Warum Sie Herrn Hartmann, Frau Zicke und Herrn Zensor verabschieden müssen

Viele Stimmen aus der Vergangenheit flüstern in unserem Kopf und verhindern es, dass wir uns sichtbar machen und uns mit unseren Ideen und Angeboten zeigen. Wie Herr Hartmann, Frau Zicke und Herr Zensor Ihnen Angst machen und Ihren Selbst-PR-Erfolg sowie Ihre Sichtbarkeit verhindern und wie Sie sie loswerden können:

Als Kind der 70er Jahre habe ich immer wieder die Weichspülerwerbung im Fernsehen gesehen, bei der sich eine Frau mit einer kleinen Version ihrer selbst auf der Schulter, ihrem Weichspülergewissen, unterhält. Dieser Spot ruft sich immer dann in meinem Kopf auf, wenn ich als PR-Mentorin oder Schreibcoach mit meinen Kundinnen und Kunden spreche und es um das Thema „Ich kann nicht…“ geht. Und wenn dieses „Ichkannnicht“ zu einem tiefen Loch, Angst vor der Sichtbarkeit und totaler Handlungsunfähigkeit führt.

„Ichkannnicht“ – das ist oft das Ergebnis von so einem kleinen Menschen, der auf unserer Schulter sitzt und uns permanent einflüstert, was wir alles nicht können. Drei Typen dieser Schultersitzer treffe ich immer wieder an: Herrn Hartmann, Frau Zicke und Herrn Zensor. Weil wir nur Erfolg haben können, wenn wir uns von diesen Misserfolgsflüsterern lösen, habe ich hier vier Tipps für Ihre Sichtbarkeit zusammengestellt, mit denen Sie die wieder loswerden könnehn:

  1. Setzen Sie als erstes das Kündigungsschreiben für alle ihre ehemaligen Deutschlehrer auf, die Ihnen gesagt haben: „Du kannst nicht schreiben.“ In meinem Fall: Herr Hartmann. Entweder eine 3- oder 4+, zwei Jahre lang, auf jeden Aufsatz, in jeder Schulaufgabe. Eine andere Note gab es nicht. Ich habe ihm gekündigt, als ich in meinem ersten Praktikum eine Pressemitteilung schreiben sollte. Er ging ganz, als ich zum ersten Mal eine Schreibwerkstatt für kreatives Schreiben besuchte.
  2. Wenn Sie schon Kündigungen ausstellen, entlassen Sie gleich Frau Zicke, die Ihnen als Kind immer gesagt hat, Sie seien zu dick, dünn, ungeschickt, dumm, langsam, einfallslos, hässlich, unsportlich, doof und mit Ihnen würde sowieso keiner spielen wollen etc. Die brauchen Sie jetzt nicht mehr. Denn Sie wissen: Sie sind genau richtig wie Sie sind, Sie sind kompetent, haben schon viel bewegt und haben richtig tolle Ideen.
  3. Als letztes kündigen Sie Ihrem inneren Zensor, dem Teil von Ihnen, der Ihnen permanent sagt, dass Sie nicht schreiben, keine Vorträge halten können, dass Sie weder singen noch malen können, na, von Mathe ganz zu schweigen. Herr Zensor darf gehen. Jetzt sofort. Sobald er weg ist, dann darf auch Ihr Ego zur Seite treten und Sie können sich der Aufgabe widmen, die Sie antreibt, wegen der Sie hier sind und so dringend gebraucht werden.
  4. Wenn Sie sich zeigen wollen, Ihren Kunden, Partnern, Mitarbeitern, wenn Sie Vertrauen und Aufmerksamkeit aufbauen wollen durch Selbst-PR, dann lassen Sie auf Ihren Schultern neue Personen Platz nehmen: Ihre Vorbilder. Die Menschen, die schon da sind, wo Sie hinwollen. Lassen Sie sich von diesen Menschen Erfolgstipps ins Ohr flüstern. Schauen Sie von denen ab, wie sie es schaffen, ihre Energie spürbar zu machen sodass Ihnen die richtigen Menschen folgen und sie wertvolle Verbindungen aufbauen können. Und dann klappt’s auch mit der Sichtbarkeit!

Haben Sie die Einladungen für die Entlassungsparty-Party schon verschickt? Wer sitzt ab sofort auf Ihrer Schulter?

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7 Gedanken zu „Anfangen mit der Selbst-PR: Warum Sie Herrn Hartmann, Frau Zicke und Herrn Zensor verabschieden müssen“

  1. Toller Beitrag, schön in Bildern gesprochen und super verpackt!
    Mach weiter so. Und Herr Zensor hat bei dir ganz sicher nichts verloren ;)
    Liebe Grüße
    Stefan

  2. Hallo Daniela!
    Vielen Dank für die lieben Worte. Ich übe mich darin. Beim von der Schulter schnipsen habe ich Angst um meine feingliedrigen Fingerchen. Möglicherweise reicht für die zu schweren Idolschergen eine ordinäre Schlankheitskur. ;-)
    Ich wünsche Dir ebenfalls alles gute bei Deinen Aktivitäten!
    Liebe Grüße,
    Jo

  3. Hallo Jo!
    Danke! Dranbleiben ist gefragt. Und machen. Einfach schreiben, posten, Spaß haben. Und übermächtige Vorbilder darf man auch mal von der Schulter schnipsen, wenn sie zu schwer werden! Wünsche Dir gutes Schreiben & Bloggen!
    Liebe Grüße
    Daniela

  4. Mir gefällt, wie gut diese Stereotypen passen, ich kenne sie alle. Die entgegenstehenden Vorbilder sind wichtig und haben ihren Platz, sie können aber auch übermächtig und unerreichbar erscheinen. Ich feue mich, wenn ich Menschen wie Dir begegne, die so etwas treffend auf den Punkt bringen können. :-)

    Lieben Gruß,
    Jo

  5. Liebe Gloriamonique,
    ja, da bin ich bei Dir. Aber: Bei jedem sitzt ein anderer auf der Schulter, das beobachte ich immer wieder. Wenn ich über meine Schreibwerkstätten erzähle, berichten viele Menschen von ihren ganz persönlichen „Herr-Hartmann-Erlebnissen“, genauso, wie es viele Musiklehrer gegeben hat, die gesagt haben, man könne nicht singen oder Kunstlehrer, die meinten, man könne eben nicht zeichnen. Und die, die als Kinder mit Lehrern konfrontiert waren, die nicht inspiriert und ermutigt haben, trauen sich weder zu einer Schreibwerkstatt, einem Malkurs oder in einen Chor. Da gilt es, den eigenen Mut zu entdecken und die Neugierde auf das, was man eigentlich doch kann und tun möchte!
    Fröhliches Schreiben wünscht Dir
    Daniela

  6. Ich würde fast glauben, dass Herr Zensor den meisten Menschen die größten Probleme macht. Was andere zur eigenen Leistung sagen, kann man noch getrost als Geschwätz abstempeln. Die eigene innere Stimme überwinden… Puh. Damit hat wohl jeder immer wieder zu kämpfen.

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