Wie Sie gute Artikel und Texte von freien Autoren und Übersetzern bekommen

Autorenbriefing

Schlechte Texte von Fremdautoren müssen nicht sein. Selbst wenn das Textkind mal in den Brunnen gefallen ist, gibt es Möglichkeiten, damit die Geschichte doch noch ein Happy End finden kann. Diese Tipps für das Autorenbriefing und die richtige Vorbereitung zeigen, wie man Briefingfehler vermeiden und Textprojekte ressourcenschonend auf den Weg und zum Erfolg bringen kann.

Tipp 1: Vorbereitet sein wie The King‘s Speech Zugegeben, das war eine richtig lange Vorbereitung auf eine Rede. Aber gute Vorbereitung ist auch bei der Beauftragung eines externen Dienstleisters aus den Disziplinen Text, Journalismus, PR oder Übersetzung ein Muss, damit die richtigen Worte leicht und locker aus der Feder fließen können. Gehen Sie dabei vor wie Q, der James Bond für seine Missionen ausstattet. Packen Sie das Köfferchen für Ihren Schreibagenten voll mit Hintergrundinformationen über Ihr Unternehmen und Ihre Dienstleistungen. Legen Sie ein paar Lieblingsworte, die Ihre LeserInnen sofort ins Herz treffen, sowie ein paar ungeliebte Wortrauchbomben, die Ihrer Zielgruppe den Blick vernebeln, dazu. Und natürlich sollten auch ein paar geheimdienstliche Dokumente über den Mitbewerb dabei sein.

Tipp 2: Investigativ sein wie Die Unbestechlichen Bob Woodward und Carl Bernstein haben etwas herausgefunden, was eigentlich verborgen bleiben sollte. Machen Sie’s Ihrem Journalisten einfacher: Geben Sie ihm die Richtung vor und sagen sie ihm gleich die ganze Wahrheit. Für wen wird der Text zu welchem Anlass geschrieben? Soll er humorvoll, ernst, sachlich, detailliert, übersichtlich sein? Wo soll er wann wie veröffentlicht werden?  Wie sieht es mit der Länge, dem Stil und der Form aus? Sind Layoutvorlagen, z.B. besondere Länge von Überschriften, Antextern und ggf. Kästen sowie SEO-Keywords in Überschriften zu berücksichtigen? Sind Illustrationen, Bilder gefragt oder vorhanden? Wie groß ist der Rechercheaufwand? Wie sieht das Honorar aus?

Tipp 3: Orientierung geben, sonst Lost in translation Damit es keine Verständigungsprobleme wie für Bill Murray in Tokio gibt, sollten Sie in einem Übersetzer-Briefing die folgenden Fragen beantworten: Hat der Fachmann oder die Fachfrau für Ihre gewünschte Zielsprache die Möglichkeit, den Text abzuwandeln? Wie sehr darf er/sie sich vom Original entfernen? Gibt es Beispieltexte zur Orientierung? Wie sieht Ihr Corporate Wording aus? Gibt es ein Firmen-internes Dictionary oder Glossar der wichtigsten Fachbegriffe?

Tipp 4: Gemeinsam am Text arbeiten, sonst alles Titanic – Nun, der Text gefällt nicht. Liest sich holprig. Ist zu kurz oder lang. Was tun? Ein misslungener Text ist kein Schiffsuntergang. Jetzt ist Nachbessern angesagt: So viele Infos sammeln, wie möglich, warum der Text nicht passt. Das Schweigen der Lämmer beenden, Eisberge beiseiteschieben und mit der(m) VerfasserIn sprechen.  Erklären Sie, bleiben Sie fair, gehen Sie kritische Stellen gemeinsam durch. Ihr(e) AuftragnehmerIn wird sicher alles daran setzen, um den Text für Sie passend zu machen. Und Worte lassen sich leichter und schneller verändern, als ein Kunstwerk aus Bronze oder ein Hollywoodfilm. Die Killerphrasen „Texter müssen Profis sein, alles muss beim ersten Mal klappen, ich hab keine Zeit für schlechte Qualität,“ stehen für kurzfristiges Denken. So mancher nimmt sich mehr Zeit, seine Spracherkennungssoftware zu trainieren als einen freien Mitarbeiter.

Tipp 5: Vorbereitet sein wie in Mission Impossible Tom Cruise tut es, tun Sie es auch: Planen Sie Ihr Projekt sorgfältig. Rechnen Sie Zeit für das Briefing ein, Zeit für das Schreiben und natürlich auch für Korrekturzyklen. Denken Sie nicht, dass ein Text immer gleich beim ersten Mal perfekt ist. Das Gegenteil ist oft der Fall. Gerade, wenn Sie Neuland betreten: Ein neuer Autor, eine unbekannte Zielgruppe, ein Thema, über das noch nicht viel veröffentlicht wurde, ein neues Geschäftsgebiet für Ihr Unternehmen. Vor vielen Jahren konzipierte ich eine Kundenzeitschrift eines Distributors für den IT-Fachhandel. Eine Zielgruppe, die zu dieser Zeit für freie Journalisten noch neu war. Denn eine CRN, IT Business oder Channel Partner entstanden erst zwei Jahre später. Viele der damals abgelieferten Texte waren in der ersten Version nicht auf die Lesebedürfnisse der neuen Zielgruppe zugeschnitten und es gingen zwei, drei Ausgaben ins Land, bis die Texte in der ersten Version stimmig waren. Doch das Zeitinvestment in das kontinuierliche Briefing der freien Journalisten rentierte sich: Die Texte passten immer besser zum Redaktionskonzept und die Textmengen hätte ein Marketing Specialist alleine nicht stemmen können.

Tipp 6: Lachen mit Ein Fisch namens Wanda Sie haben das Gefühl, Sie sind E.T. und keiner versteht Sie? Der dritte Text ist immer noch nicht so, wie Sie ihn sich wünschen? Dann gibt’s wahrscheinlich ein Chemie-Problem zwischen Ihnen und Ihrem Dienstleister. Macht nichts. Gehen Sie in Frieden auseinander, lachen Sie zusammen darüber, dass es einfach nicht klappen will und schauen Sie sich am Abend einen lustigen Film an. Es gibt viele Texter, Übersetzer und freie Journalisten. Da wird jeder Topf seinen Deckel finden. Manchmal klappt es auch richtig gut, dann über Jahre hinweg. Die Briefings werden immer kürzer, weil die/der Autor(in) ja dann schon richtig viel weiß über Ihr Fachgebiet. Das ist ein Glücksfall. Freuen Sie sich, dass Sie so jemanden gefunden haben und feiern Sie mit ihm/ihr gelegentlich The Party. Ob Sie dazu allerdings einen Elefanten brauchen, können Sie ja noch mit Q besprechen.

Eine Antwort zu „Wie Sie gute Artikel und Texte von freien Autoren und Übersetzern bekommen”.

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